Diplomierter Faulpelz (Handelszeitung Nr. 27, Juli 2006)
RESTCOACH Zu den vielen zwingenden Kompetenzen gehört seit neustem auch die «Erholungskompetenz».
Da verfolgen uns seit Jahren die Optimierer mit ihrem Mantra «Effizienz, Effizienz, Effizienz» - und nun bietet jemand eine Ausbildung zum Restcoach an. Wie bitte? Nein, es geht nicht um die Fragmente abgearbeiteter Manager. Die Rede ist vom Rasten. Der Verein Restpoint, der Firmen bei der Einrichtung von Ruheräumen berät, will nun offenbar auch die entsprechend ausgebadete Betreuung liefern.
Ob dereinst Restcoaches durch die Flure und Grossraumbüros streifen und Überarbeitete zum vorgeschriebenen Power-Napping abführen?
Die Kursausschreibung des Vereins ist wenig erhellend. Mein schon deshalb, weil sie wohl allzu vielen Herren dienen möchte: «Zu einem Refitting-Programm für Firmen, die bereits Ruheräume besitzen, gehört in der Regel die Ausbildung von Restcoaches, die dann Mitverantwortung dafür tragen, dass das Projekt Ruhepause ein Erfolg wird und den erwarteten AddedValue bringt.»
Die Frage stellt sich, wie die im Kurs erworbene «Erholungskompetenz)) im Curriculum festzuhalten wäre. Etwa so: «Langjährige Ruhepausen-Erfahrung?~ Oder eher so: «Geprüfter Ausruh- Experte?»
(kp)
www.ruhe-aktivitaet.ch/restcoach.html